Wachzimmer Alpenstraße - 1957

1957

Das Jahr 1957 begann außer der Probentätigkeit mit dem Fasching. Die Polizeimusik nahm in Maskenanzügen an einem Faschingsumzug, der von der Riedenburg zum Mirabellplatz führte, teil. Der Zug selbst war 3 Kilometer lang und brauchte für die angegebene Strecke 3 Stunden.

Der nächste Einsatz war wiederum ernsthafter und amtlicher Natur. In einem feierlichen Akt wurde das neu errichtete Wachhaus Alpenstraße eingeweiht und seiner Bestimmung übergeben.

Während der Ausstellung Gastliches Österreich in Salzburg wurden diesbezüglich 5 Einsätze verzeichnet. Im Juli war der Polizeigesangsverein von Köln aus der BRD mit 45 Teilnehmern hierzulande zu Gast. Weiters wurden in der Fischer von Erlach Straße 3 Flüchtlingshäuser eingeweiht. Auf dem Flughafen Salzburg-Maxglan wurde eine heimkehrende Karakorum-Expedition musikalisch empfangen.

An der diesjährigen Festspieleröffnung nahm die Polizeimusik mit einem Konzert auf dem Residenzplatz und anschießend auch wie bisher am Fackeltanz teil. Den Empfang des Herrn Bundespräsidenten am Bahnhof hatte diesmal bereits das neu aufgestellte Militär übernommen.

Bei der Polizeimusik Salzburg trat in diesem Jahr erstmals eine spürbare Krise auf. Die 56 Mann starke Kapelle bespielte viele Wohltätigkeitsveranstaltungen und hatte auch sonst viele Auftritte gratis bestritten. So kam es auch, dass die eigene Kasse dementsprechend leer war. Subventionsansuchen wurden entweder abgelehnt oder aber auch überhaupt nicht beantwortet. Diese Stimmung schlug sich bedauerlicherweise auch auf die Musikmitglieder durch. Aber trotz allem waren in diesem Jahr 36 Einsätze zu verzeichnen, davon wieder 3 Rundfunkaufnahmen, 12 Mirabellgartenkonzerte, verschiedene Ständchen und Trauermusik.


Österreichs schönster Polizeiposten
Wachhaus Salzburg-Alpenstraße erforderte 1 Million Schilling

 Im Rahmen einer Feier übergab gestern Ministerialrat Dipl.-Ingenieur Buresch als Vertreter von Handelsminister Dr. Bock das mit einem Kostenaufwand von rund einer Million Schilling an der Alpenstraße errichtete Wachhaus der Polizei. Das nach den Plänen der Architekten Geppert und Holzinger vom Landesbauamt errichtete Gebäude, das ganz im Salzburger Stil gehalten ist und sich formschön in die Gegend einfügt, umfasst im Hochparterre die Räume des Postenkommandos, im ersten Stock eine große und eine kleine Dienstwohnung und im dritten Geschoß Zimmer für ledige Polizisten.


Ministerialrat Dipl.-Ing. Buresch vergaß es erfreulicherweise nicht, denen zu danken, die die Errichtung solcher Bauten erst ermöglichen - nämlich den Steuerzahlern. Polizeidirektor Dr. Wessely benützte die Gelegenheit, auf den schweren Dienst der Wachebamten hinzuweisen, sie aber gleichzeitig aufzufordern, in der pflichtbewussten Ausübung des Dienstes nie zu erlahmen. Die Feier wurde von der Polizeimusik, die abschließend die Bundeshymne spielte, umrahmt.

Man dürfte nicht fehlgehen, das neue Wachhaus als das schönste österreichische Wachhaus überhaupt zu bezeichnen, da es überdies den Vorzug prachtvoller landschaftlicher Lage genießt. Die Ausstattung ist selbstverständlich den modernen Erfordernissen angepasst, die man auch an dem in einem Wachhaus eben unumgänglich notwendigen Arrestantenzimmer feststellen kann. Überdies verfügt das Wachhaus über eine Garage, in der ein Überfallwagen stationiert ist.
Quelle: Salzburger Nachrichten vom 20.03.1957


 

 

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